ROH Best in the World? Sicher nicht!

Jetzt war es also so weit, mein dritter ROH PPV in den letzten sechs Monaten stand an. Nachdem ich mich sehr auf das 17 Anniversary gefreut habe und mit Langeweile über 3 Stunden belohnt wurde, der G1 Supercard PPV zusammen mit NJPW im Madison Square Garden nur von den Matches von NJPW getragen wurde, hielt sich die Vorfreude in grenzen und ich stellte mir selbst mit diesem PPV ein Ultimatum. Sollte dieser PPV wieder enttäuschen würde es der letzte ROH Event in diesem Jahr für mich sein. Ist es so gekommen?

 

Die Arena mit 5000 Plätzen war schlecht besucht und die oberen Ränge allesamt abgedunkelt. Trotzdem schaffte man einen recht guten Eindruck aber an der Lautstärke und Enthusiasmus der Fans kann man eben weniger tricksen als beim Visuellen. Die Crowd war überwiegend zurückhaltend oder gar tot. Steigen wir nun aber mit dem Opener in den Event.

 

Flip Gordon, ein talentierter, junger Mann traf auf den routinierten Rush in einem Pre Show Match. Von der Ansetzung versprach das Match viel und so war es mir ein Rätsel warum man es in der Pre Show verballert wo man doch ansich nicht gerade den besten Kader mit den größten Namen hat und gerade die beiden doch relativ bekannt sein dürften in der Independent Szene. So weit so gut, das Match zeigte dann wie es so es in der Pre Show landete. Langweilig und relativ bedeutungslos. Rush und Flip sind beides gute Wrestler aber zu einem richtig guten Match kam es nicht. Bitte versteht mich nicht falsch, es war auf keinen Fall ein schlechtes Match aber eben absoluter Standart den man gerne nebenher laufen lassen kann doch ich erwarte mir einfach von den beiden Namen mehr. ***

 

Der Event begann nun offiziell mit dem Match Dragon Lee gegen Dalton Castle. Nette Ansetzung und das Match ist soweit auch solide. Der Hauseigene Mann bekam eine gute Vorstellung hin was bei diesem Gegner aber auch keine Wunderleistung da stellen sollte. Dragon Lee ist ein hervorragender Wrestler der im Finale vom Superjunior Cup gegen Will Ospreay ein unglaublich gutes Match gezeigt hat. Dieses Match war wie erwähnt solide und ordentlich. ***1/2

 

Angelina Love & Mandy Leon Vs. Jenny Rose & Kelly Klein war dann das nächste Match. Solides Womens Wrestling dass mir überraschender Weise relativ gut gefallen hat, keine nennenswerten Fuck Ups, kein nerviges Gekreische sondern einfach solides Tag Team Wrestling. Gibt es wenig zu meckern. ***1/2

 

Kenny King Vs. Jay Lethal bekam ausreichend Zeit wurde aber gleichzeitig nicht zu einem 40 Minuten Epos den ich bei der 17 Anniversary Show mit Lethal Beteiligung aushalten durfte. Kenny King ist ein solider Wrestler, Jay Lethal ein sehr guter aber beiden kann ich relativ wenig abgewinnen da mir das Charisma fehlt. Interviews von King sind langweilig und Jay Lethal mittlerweile so lange im Buis dass die Entwicklung die man eigentlich erwarten dürfte fehlt meines Erachtens. Das Match war aber recht ansehbar und gefiel mir gut. Vielleicht das Match of the Night. ***3/4

 

Jonathan Gresham Vs. Silas Young bekam die Stipulation eines Pure/Scientific. Es bedeutet dass Rope Breaks nur 3 Mal erlaubt sind und ähnlichen Quatsch. Das Match kam langsam in fahrt und war dann zu Ende als man dachte nun wird es spannend. Silas Yung ist ein interessanter Heel doch wieso Gresham dann mit einem Cheap Finish als Babyface gewinnen muss kann nur bedeuten dass dieser turnt. Wenn nicht ist es unnötiges und sinnfreies Booking. Match solide, solide langweilig. ***

 

Nick Aldis & Eli Drake Vs. The Briscoes. Angekündigt wurde vor einigen Tagen dass Colt Cabana der Partner von Nick Aldis hätte sein solle, dieser ist aber verletzt und wurde nun vom Eli Drake der in der Pre Show bekannt gab nun ein Teil von NWA zu sein, ersetzt. Eli Drake ist ein starker Charakter, wie er sich aber umgeben von relativ gesichtlosen Gegnern entwickeln kann wird man sehen müssen. Das Match begann gut, machte Spaß zuzugucken doch endete in purem Chaos was ich nun wirklich gerade bei diesem Match nicht gebraucht habe. Es entwickelte sich ein TV Angle mit Chaos überall, Interferences von allen Seiten. BLAH! **3/4

 

Shane Taylor durfte nun seinen völlig unverdienten TV Title gegen einen aufkommenden Star in der Independet Szene, Bandido, auf´s Spiel setzen. Insgesamt ein gutes Match welches aber vor allem von Bandido lebte der eine tolle Leistung brachte und einfach ein Eye Catcher ist. Die Bandido Matches die ich bisher sehen konnte waren allesamt gut und so auch dieses obwohl man mit Taylor einen derarte schwachen, blassen (ja, ich weiß) Typen Bandido vorgesetzt hat. Die Verteidigung des Titles gab mir dann den Rest. Schade. ***1/2

 

Das Villain Enterprise rundum Marty Scurrl traf in einem Six Men Tag Team Title Match auf die Life Blood und PJ Black. Schön dass Villain mit derart hässlichen Titel zum Ring kommen kann und das bestätigt mich in meinem Eindruck dass ein Marty sowas von Falsch in dieser Liga aufgehoben ist die den Anschluss an Ligen wie Impact! oder sogar MLW zu verlieren scheint. Das Match war dann wie auch zu erwarten gut wurde aber auch durch ein furchtbares Overbooking im Anschluss ebenfalls in die Kategorie einer langweiligen Weekly Show geschoben nur dass sich das neue Mitglied vom Villain Enterprise, Flip Gordon, anscheinend noch bei einem schönen Spot durch einen Tisch am Ellenbogen verletzt hat. Ich hoffe es nicht. Sah aber so aus. ***1/2

 

World Title Match mit dem Titelträger Matt Taven. Abschalten wäre angesagt wenn man das so liest. Der Gegner lautet Jeff Cobb. Das lässt hoffen. Ein Matt Taven als World Title sagt eigentlich alles über den Zustand von Ring of Honor aus. Wer gehofft hat hier ein von Cobb getragen, tolles World Title Match zu sehen wird entäuscht. Anscheinend wurde die Zeit knapp und man hastete durch dieses Match um Taven gewinnen zu lassen. Langweilig. Als Teil einer TV Folge ebenfalls langweilig. **3/4

 

Fazit? Das war es für Ring of Honor zumindest in den nächsten Monaten. Über 30€ für einen von Anfang bis Ende belanglosen Event ist dann auch einem Wrestling Freak wie mir zu viel. Da werde ich besser für 10€ bei einem Game Changer Wrestling Event unterhalten und das ist einfach nur noch traurig. ROH ist für mich im Moment im Vergleich zu ähnlich präsenten Ligen wie Impact! oder auch MLW deutlich die schwächste. Sogar bei großen PPV´s schafft man es nicht große Talente richtig einzusetzen. Ein Wort der ROH im Moment am besten beschreibt....belanglos! 

 

Event Rating: **3/4 & Daumen runter!